Corn Island – Isla de Maiz (Nicaragua)
Zwanzig Minuten Flug und wir haben’s erreicht. Keine Spektakel, nichts. Einchecken, dreimal dieselben Papiere ausfüllen, warten, warten, warten und losfliegen.
Big Corn Island mit ihren 12.4 km2, wo mehr Touristen als Einheimische verweilen, ist eine wahre Perle der Erholung. Gleich am ersten Tag mieten wir einen Golf-Car, um die ganze Insel zu umrunden und alle Sehenswürdigkeiten abzuklappern. Viel zu sehen gibt es nicht. Doch die Strände, der weisse Sand und das kristallklare, blau-grünliche Wasser sind unschlagbar. Karibik pur. Endlich!!!
Unser Resort, Paraiso Beach Club, erwartet uns mit feinem Essen, ruhiger, ansprechender Umgebung und netten Leuten. Wir geniessen ein paar Tage Ferien auf der grossen Reise. Paradox, aber normal in Mittelamerika; die Lebensunterschiede sind wieder enorm. Während wir in einem schönen Resort mit Bungalows verweilen, wohnen gleich nebenan ganze Familien in Blechhütten. Die hiesigen Einwohner, hauptsächlich Mestiziden und Kreolen, laufen mehrheitlich barfuss herum. Wenn sie am Morgen aufstehen, ziehen sie einfach eine Short über und das war’s. Riona und Zora haben ein einheimisches, kreolisches Mädchen kennengelernt und sind von ihr zu einer Hausbesichtigung eingeladen worden. „Das Haus ist vollkommen kaputt. Überall hat es Löcher und ein richtiges Dach hat es auch nicht. Dabei war das Mädchen doch so schön angezogen“, haben sie uns anschliessend völlig entsetzt erzählt.
Kalt wird es hier nie. Jeden Tag regnet es einige Mal, kurz aber heftig. Leider ist es zu windig. So können wir nicht schnorcheln gehen und der Blick auf das umliegende Korallenriff bleibt uns verwehrt. Langweilig wird uns trotzdem nicht. Wir geniessen Strand und Meer, finden einige unglaubliche Muscheln, bauen riesige Sandburgen, geniessen das Wellenreiten und Tauchen am Strand und üben uns im Stand-up-Paddling.
Am Strand treffen wir auf den Amerikaner Stevens Williams, welchen wir bei unserer abenteuerlichen Bootsfahrt nach Bluefields kennengelernt haben. Er hat die 6-stündige Fähre von Bluefields nach Corn Island genommen. Das haben wir uns vorgängig auch überlegt, dann aber beschlossen, doch lieber zu fliegen. Welch‘ ein weiser Entscheid. Pechvogel Stevens hat, da auch dieser Motor während der Überfahrt in die Brüche ging, ganze 24 Stunden auf dieser Fähre verbracht, ohne Essen oder richtiges Bett. Nun hat er die Nase für Bootsfahrten in Nicaragua gestrichen voll. Verständlich. Für die Rückreise hat er einen Direktflug von Corn Island nach Managua gebucht. Wie der Zufall es will, führt Stevens einen Camping in den New Mexiko (USA), welchen wir in gut eineinhalb Monat besuchen werden.
Der Rückweg ist wieder mit langen Wartezeiten, jedoch ohne weitere Vorfälle, verbunden. Speedy steht unbeschadet auf dem Hotelparkplatz in El Rama und wartet darauf, von uns abgeholt zu werden. Fünf Tage in der Hitze in einem geschlossenen Raum gelagerte Bananen riechen üüüüüüüübel. Entsorgen und lüften!