Baja California Sur

Nach zwei Nächten in Bahia de Los Angeles ist unser letztes Geld alle. Weiter geht’s. Nächster Bankomat im 160 km entlegenen Guerrero Negro. Folglich next stop: Guerrero Negro. Als wir ankommen, wissen wir wieder, warum uns dieser Name schlecht in Erinnerung war. Es ist so schmutzig hier, so kaputt, so unkoordiniert und überteuert dazu. Egal! Wer nur noch 30 Pesos (CHF 2.10) Bares in der Tasche hat, kann keine Anforderungen stellen. Wir holen Geld, bleiben eine Nacht und weiter geht’s nach San Ignacio, einer netten kleinen Oase in der Baja Sur. Aber auch die hat unter dem Hurrican gelitten.

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Nach einem Zwischenstopp in Santa Rosalia, wo wir von Mücken so richtig arg belästigt werden, geht es an die lang ersehnte Bahia Conception. Auch hier hat der Hurrican Odile seine Spuren hinterlassen. Aber es ist immer noch unglaublich schön. Wir entscheiden uns dieses Mal für den Camping El Requeson, welcher herrlich in einer Bucht, direkt am seichten Meer liegt (Ivo und Nicole, kommt es euch bekannt vor?).

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Unser Traum von Erholung wird wahr. Stundenlanges Baden, Sändele und Schnorcheln steht auf dem Programm.  Barbara und Urs von der Bahia de los Angeles leisten uns nochmals Gesellschaft.

Nachdem unsere Abwassertanks voll sind, das Wasser ausgeht und Speedy vollständig versandet ist, machen wir uns auf den Weg nach Loreto. Endlich wieder einmal duschen, darauf freuen wir uns nach den Tagen am Strand am meisten.141024 Loreto (7) 141024 Loreto (8)

Loreto ist eine malerische, kleine Stadt, wird von riesigen Kreuzfahrtschiffen angesteuert und lebt vom Tourismus. Nett ist es hier.

Da die Zufahrtsstrassen zum Strandcamping in Puerto Escondido unseren Speedy masslos überfordern, ziehen wir direkt weiter nach Ciudad Constitution, einer Landwirtschaftsstadt mitten in der Baja. Unglaublich. Da hat es Maisfelder, die sehen genauso aus wie bei uns in der Schweiz.

Der Camping ist nett, es hat sogar einen Pool. Auch mit José Manuel, dem Campingwart, lässt es sich gut plaudern. Aber die Mücken hier. Das ist einfach abartig! Vor allem Riona und Roman leiden.

Am nächsten Morgen machen wir uns auf nach La Paz. Hier verbrachten wir vor acht Jahren ganze fünf Wochen. Wir freuen uns schon riesig. Die letzten Kilometer sind sehr anstrengend. Die Strasse wird gerade erneuert und wir müssen uns mit kilometerlangen Schotterpisten rumschlagen. Mühsam mit unserem Speedy. Aber wir überleben’s und treffen heil in La Paz ein.

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Unglaublich, was aus La Paz geworden ist. Die Stadt ist wahnsinnig gewachsen, modern geworden und es hat sogar einen Walmart. Hurricane Odile hat auch hier seine Spuren hinterlassen. La Paz hat aber vieles bereits wieder aufgebaut. Das Wiedersehen ist gewaltig. Wir fühlen uns sogleich zuhause.

Wir übernachten wieder auf dem Camping Aquamarina, gleich im Zentrum. Ein wunderschön sauberer Camping, dafür recht teuer. Vor acht Jahren haben wir hier mehrere Wochen verbracht. Da war es noch ein richtig staubiger, verlotterter Platz.

Gleich am ersten Tag wollen wir unser heissgeliebtes Exquisito (Kaffee mit Internet) besuchen. Hier haben wir dazumal viele Stunden verbracht. Aber was ist denn das? Das Exquisitio ist geschlossen, leer. So schade. Und heiss ist es hier! Unglaublich. Es ist immer über 30 Grad und in der Nacht kühlt es auch nicht sonderlich ab.

Trotzdem, wie gut, dass wir uns dafür entschieden haben, nochmals die Baja runterzufahren. So viele schöne Erinnerungen kommen auf.

Barbara und Urs treffen wir hier noch zu letzten Mal. Dann heisst es endgültig Abschied nehmen. Gemeinsam lösen wir die Fahrbewilligung für das Festland und trinken einen letzten Kaffee zusammen. Das Erstaunen ist gross, als bei beiden Autos beim Wiederkommen die Nummernschilder fehlen. Ein Zettel klebt an der Windschutzscheibe. Als wir den nächsten Polizisten fragen, hat dieser doch auch sogleich unsere Schilder unter dem Arm. Aber einfach so kriegen wir die nicht zurück. Wir müssen aufs Polizeirevier, die Busse bezahlen. Mit der Quittung können wir dann die Schilder wieder beim Polizisten in der Stadt abholen. Typisch Mexiko. Also fahren wir zum Polizeirevier, bezahlen die Busse und haben sogar noch Glück. Der Polizist wird ins Revier geordert und muss uns die Schilder selber zurückbringen. Au Mann. Und das alles für 170 Pesos (umgerechnet zirka 12 Schweizerfranken). Ab sofort ist das Nummerschild im Speedy drin hinter der Rückscheibe montiert. Und da bleibt es nun bis auf Weiteres…. oder für immer…..

 

Schlussstory: Bevor’s weiter geht aufs Festland, werden die Kinder nochmals geduscht und gewaschen. Ich (Mona) öffne den Mädchen im Bad des Campings gerade die Zöpfe und schwupps fällt die Tür ins Schloss….und bleibt zu…… Jeder Versuch zu öffnen misslingt. Nino wartet ungeduldig in der Duschkabine nebenan. Was tun? Über die Mauer nach draussen klettern? Bloss im Notfall. Nino ist unser Retter. Er holt Roman. Als dieser die Tür von aussen auch nicht aufbringt, holt er den Campingwart. Der Gärtner schlussendlich stellt die Leiter auf, klettert über die Mauer und baut das Schloss aus. Offen. Jetzt ist uns klar, wieso in Mexiko so viele Leute nicht abschliessen. J

2 Comments on “Baja California Sur

  1. Saletti Roman,
    Du machst das einzig Richtige und das mit der ganzen Familie !
    Geniesst es weiterhin und alles Gute.
    Gruss, Reto

  2. Ihr fährt in den Sommer und bei uns kommt der Winter. Folgedessen empfehlen wir eine Sommerfrisur für Roman – oder aber dann gleich noch einen Bart wachsen lassen 🙂
    Einen herzlichen Gruss in die Ferne von uns 3 und ihr macht das gut!