Schlussfazit nach 2 1/2 Monaten Mexiko

Nun sind wir auch schon fast wieder drei Monate in Mexiko. Einen ganzen Monat davon haben wir in San Cristobal de las Casas verbracht.

Obwohl wir oft krank waren, haben wir die Zeit genossen und fühlen uns total runtergefahren und wieder startklar für neue Abenteuer.

Die Zeit auf dem Camping Rancho San Nicolas mit Alfredo (betreut Camping) und Mirna (reinigt) und den vielen Hunden wie auch dem Büsi Lili (welches unser Lehrer auf der Strasse gefunden und uns  mitgebracht hat), welche wir alle sehr ins Herz geschlossen haben, werden wir stets in guter Erinnerung behalten.

141230 Laguna de Montebello (1) 141221 San Cristobal (15)

 

 

 

 

 

 

 

 

Auch haben wir dank Leonardo, unserem Lehrer, unser Spanisch sehr verbessern und vieles über dieses wunderbare Land erfahren können.

141223 San Cristonbal Foto mit Leonardo (2)

 

 

 

 

 

 

Fazit nach fast drei Monaten Mexiko:

Nino141229 San Cristobal (12)

Mir gefällt es hier auf dem Camping. Uma und Gurubina (beides Hunde) sind lustig. Ich spiele gerne mit ihnen.

Alfredo ist mein Freund. Er ruft mir immer „Nino“. Alfredo spielt immer mit mir. Ich kann auch schon ein bisschen Spanisch sprechen und verstehen. Im Spiel bemerke ich oft überhaupt nicht, welche Sprache ich spreche. So sage ich immer „alto“, wenn ich „aushören“ meine. Auch mit Fernando (Herrchen von Uma) kann ich mich gut unterhalten, obwohl er Spanisch und Englisch spricht. Immer wieder gehe ich an seiner Türe klopfen, um zu fragen, ob er Uma rauslässt (auch wenn Mami mir das schon ein paar Mal verboten hat).

Auf dem Camping wohnt seit einigen Tagen Ilan. Er ist drei Jahre alt und wir spielen oft zusammen (auch wenn ich meine Spielsachen immer noch nicht gerne mit ihm teile).

Übrigens haben mir die Pyramiden, die Schifffahrt nach Yaxchilan und die Speedfahrt im Canyon von Sumidero super gut gefallen.

Zora141229 San Cristobal (4) 

Ich bin Mexiko gegenüber immer noch kritisch eingestellt. Auf dem Camping Rancho San Nicolas gefällt es mir sehr gut. Ich springe den ganzen Tag mit Riona und Nino und den Hunden herum, sammle Bambusstäbe, baue Hütten, albere mit Alfredo herum und ab und zu bin ich auch in der Schule. Am liebsten möchte ich den Rest der Reise hier verbringen. Ich bin schon jetzt ganz traurig, wenn ich an den Abschied denke.

Vom Samichlaus habe ich mir einen Hund gewünscht. Den habe ich leider nicht erhalten. Ich kann es überhaupt nicht verstehen. Jetzt kann ich den Zettel über meinem Bett wohl abnehmen. Schade. Vielleicht gibt es zurück in der Schweiz mal einen Pfleghund.

Ach ja, die Tage am Strand in der Baja California haben mir sehr gefallen. Auch haben mir die Pyramiden und der Besuch bei den Grosseltern von meinem Freund Max (Kindergartengspänli) sehr gefallen.

Riona141229 San Cristobal (10)

Mir gefällt es in Mexiko. Die Sachen hier sind billiger und ich kann mir für weniger Geld mehr kaufen. Aber auch auf dem Camping mit den vielen Hunden und Alfredo hat es mir sehr gut gefallen. Dass das nun alles vorbei sein soll, kann ich noch fast nicht verstehen. Aber auf den nächsten Campings hat es bestimmt auch süsse Hunde. Vielleicht lassen sich meine Eltern ja doch noch erweichen, einen Strassenmischling mit nachhause zu nehmen. Ich hoffe es ganz fest.

Seit Neuestem haben wir auf dem Camping auch eine Katze. Bevor ich am Abend zu Bett gehe, richte ich nochmals ihr Bettchen ein und stelle ihr etwas zu fressen und zu trinken bereit. Auch am Morgen ist sie das Erste, woran ich denke. Leider müssen wir auch Lili, die kleine Katze, hier auf dem Camping zurücklassen. Wir haben eine Familie für Lili gefunden. Ilan und seine Mami werden ihr in Zukunft schauen.

Mittlerweile kann ich mich auf Englisch und Spanisch und in Zeichensprache schon ganz wacker unterhalten. Aber wenn Schweizer auf dem Camping sind, ist es doch immer noch das Beste. Wir spielen das Gleiche und sprechen meistens die gleiche Sprache. Warum bloss hat es so wenige Kinder auf der Reise?

In besonders guter Erinnerung sind mir die Canyonschifffahrt in Sumidero wie auch die Zeit in Palenque mit den Brüllaffen geblieben. Die Entdeckung der Mayapyramiden in Yaxchilan war auch toll und die Tage am Strand in der Baja, wie auch die anschliessende Fährenfahrt von La Paz nach Topolabompa.

Mona

Mich fasziniert Mexiko nach wie vor. Es gibt so viel, was ich hier liebe, ich weiss gar nicht, wo ich anfangen soll.

  • Ich liebe es, dass der „Wassermann“ in seinem Auto täglich mit der gleichen Melodie durch die Strasse fährt. Auch der „Gasmann“ klimpert täglich mit dem gleichen Geräusch durch die Strassen.
  • Ich liebe es, dass die Leute einfach mal loslegen, ohne vorgängig alle Variablen überdacht zu haben. Leben im Moment!!!
  • Ich liebe es, dass es hier nicht so viele Regeln und Vorschriften gibt.
  • Ich liebe die Offenheit und Grosszügigkeit, aber auch die Gelassenheit und Unkompliziertheit dieses Volkes. Da könnten wir Schweizer noch einiges dazulernen.

Vieles von dem, was ich hier so sehr liebe, hat auch seine Kehrseite.

  • So ist der Lärm in Mexiko ist unglaublich. Und in der Nacht kann man manchmal überhaupt nicht schlafen, da gerade ein Feuerwerk losgeht und anschliessend die Hunde heulen.
  • Es wird schon gehen, lautet hier die Devise. Und das, wenn es auch nicht geht. Dann wird einfach gewürgt und gebastelt.
  • Und was mir hier auch überhaupt nicht gefällt, ist die Kultur der Ausnützung. Die Reichen haben Angestellte, sogenannte Muchachos oder Muchachas und die werden teilweise nach Strich und Faden ausgenützt, arbeiten Tag und Nacht (wie zum Beispiel Alfredo vom Camping, der mit elf Jahren hier zu arbeiten begonnen hat).
  • Und nach einem Fest bleibt der Abfall einfach liegen. Keinem kommt es in den Sinn, aufzuräumen. Einfach loco!

Und ja, am besten gefallen haben mir die Tage am Strand in der Baja, wie auch die Urwalderfahrung in Palenque und die Ruinen von Yaxchilan. Als Stadt finde ich San Cristobal nach wie vor mega.

 

Roman

141229 San Cristobal (2)Für mich fällt ein Fazit schwierig aus. Zum einen liebe ich die schönen Orte, an denen wir waren und die vielen Leute ebenso, wie es Mona geschildert hat.  Dann hatten wir auch oft harte Zeiten mit Schmutz, in welchen einfach mal 2 Tage gereist werden musste, um wieder mal was Aufgeräumtes und Schönes zu sehen.

Als Fahrer wurde ich mit unserem nicht ganz kleinen Mobil schon mehrmals ans Limit getrieben. So stehen urplötzlich Kinder auf der Fahrbahn, welche etwas verkaufen wollen und realisieren nicht, dass 6 Tonnen nicht einfach so still stehen. Bin froh, dass diese bis anhin fliehen konnten. Weiter sind die Strassen für 7.5m x 2.5m x 3.6m oftmals, um es mal linde auszudrücken, etwas eng.  Da kommt jedoch wieder der Mexikaner. Nicht wie ich es in Europa mit dem Wohnwagen erlebt habe, stehen die einfach dumm da und glotzen aus der Windschutzscheibe. Nein, da wird ein bisschen rangiert und rasch steht auch ein Passant zur Seite und winkt freundlich. Glücklicherweise sprang dann jeweils Mona auf die Strasse und schaute, ob das Gewinke auch Hände und Füsse hat, sprich, Klimaanlage und Überhänge noch dran bleiben. Auch schwanke ich oft zwischen freundlichem Tourist und Amokläufer… Und dies zum Teil mehrmals täglich 🙂

Ich freue mich darauf, nach Mexiko zurückzukehren, um den Rest des Landes zu erkunden.

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