Panama Stadt

Mehr oder weniger ohne Unterbruch fahren wir nach Panama Stadt. Wir durchqueren Regenwald-, anschliessend Nebel- und Trockenwaldgebiete und sind dann wieder am Meer, dieses Mal am Pazifik. Der Himmel ist wieder blau, die Luft um einiges trockener, aber heiss bleibt es. Zum Glück herrscht stets ein bisschen Wind.

Es ist unglaublich, wie die Menschen gleich hinter der Grenze jeweils komplett anders aussehen. Aber selbst für Einheimische dauert ein regulärer Grenzübertritt schnell mal eine Stunde. So vermeidet ein jeder wohlweislich, das eigene Land zu verlassen, um den Nachbarn kennenzulernen.

Während die Menschen an der Karibikküste von Costa Rica ihre afrikanische Abstammung kaum leugnen konnten, ähneln die Menschen nach der Grenze in Panama wieder sehr stark der indigenen Bevölkerung (Maya) von Mexiko.  Auch die Behausungen sind je nach Land und je nach Gebiet vollkommen verschieden. In Costa Rica wohnten die meisten Menschen in Betonhäusern. Erst an der Karibikküste herrschte wieder der Holzhüttenbaustil. Hier ist die Bevölkerung jedoch auch seit jeher sehr arm. Im nördlichen Panama, in den Cordilleras de Talamanca, wohnt die Bevölkerung in einer Art Pfahlbaut. Die Häuser stehen auf Stelzen. Der Schlafraum ist im oberen Stock. Der untere Teil wird genutzt, um Kleider zu trocknen oder Hängematten aufzuhängen. Je mehr wir in Richtung Panama Stadt fahren, ersetzen wieder reguläre Betonhäuser den Holzbaustil. Panama Stadt selbst sieht aus wie irgendeine Grossstadt in den USA.

150213 Panama Stadt (61) 150214 Karneval Panama Stadt (5)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Und dann sind wir da – in Panama City. Über den Panamakanal (Puente de las Americas) erreichen wir unser Ziel.

 

150213 Panama Stadt (7)

 

Welch‘ grandioser erster Eindruck. Unsere erste Nacht verbringen wir direkt am Eingang des Panamakanals, ruhig und friedlich, aber heeeeeeeeeeiiiiiiiiiiisssssssss! Und Mücken hat es hier!

150213 Panama Stadt (9)

 

 

 

 

150213 Panama Stadt (8)

 

 

 

 

 

 

 

Die Besichtigung der Miraflores Schleusen (Panamakanal) fasziniert sogar unsere Kinder. Während unserer Anwesenheit passieren gerade einige Riesentanker und –frachtschiffe die Schleuse. Der Panamakanal erstreckt sich über 80 km von Panama Stadt am Pazifik über drei Schleusen (Miraflores, Pedro Miguel und Gatun) nach Colon am Atlantik. Die Durchfahrtsgebühr richtet sich nach dem Gewicht der Schiffe. So hat ein Supertanker schnell mal 100‘000 $ und mehr zu blechen – etwas mehr als Richard Halliburten, der 1928 für 0.36 US$ durch den Kanal schwamm.

Der geplante Neubau des Panamakanals, welcher die bereits schiffbaren Kanäle verbreitern und vertiefen, sowie zwei neue Schleusen in Betrieb nehmen will, ist im Verzug. Geplante Eröffnung ist mittlerweile 2016.

150213 Panama Stadt (11) 150213 Panama Stadt (13) 150213 Panama Stadt (16) 150213 Panama Stadt (18)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die zweite Nacht verbringen wir mitten im Wald unmittelbar vor dem Nationalpark Soberania, einem Regenwaldgebiet mitten in Panama City. Geweckt von Brüllaffen wollen wir uns den Sonnenaufgang ansehen und treffen auf jede Menge Vögel und vor allem dutzende von Tukanen. Ganz ohne andere Touristen können wir diese frühmorgendliche Atmosphäre im Wald für uns alleine geniessen. Welch‘ ein wundervoller Start in den Tag!

150213 Panama Stadt (50) 150213 Panama Stadt (56) 150213 Panama Stadt (58)

 

 

 

 

 

 

 

Die anschliessende Hopp on Hopp off Stadtrundfahrt mit dem Bus verdirbt uns jedoch bald wieder die gute Laune. Bezahlt, Platz gesucht, Kopfhörer eingesteckt. Es kann losgehen. Da kommt mit einem Lächeln im Gesicht der Busbegleiter und fragt, ob wir Englisch sprechen. Bald stellt sich heraus, dass das Navigationssystem für die Sprechanlage im Bus nicht funktioniert und er darum auf Englisch sprechen wird. Als wir unser Geld zurück wollen, denn die Kinder sprechen kein Englisch und das gibt für uns eine unglaublich ätzende Fahrt, wenn sie nichts verstehen, meint der Busbegleiter bloss schulterzuckend: „Das kann ich nicht.“ Und weg ist er. Ärger komm raus! Europäische Preise und Mittelamerikanische Funktionalität! Nun heisst es durchbeissen. Der Busbegleiter gibt dann ab und zu einen englischen Kommentar von sich, weiss aber eigentlich nichts zu erzählen. Welch‘ ein Reinfall!

150213 Panama Stadt (65)

 

 

 

 

 

 

 

Zwischen  Spielplatz, Abkühlung unter Rasensprenger, Kleider waschen und Pneu wechseln treffen wir noch ein letztes Mal Monas Eltern, welche ihre Rundreise in Panama beenden und nun weiter nach Brasilien, zu Monas Bruder Matthias, fliegen. Guter Flug und gute Zeit in Brasilien!

150213 Panama Stadt (98)

 

Für die heutige Nacht suchen wir uns ein kühleres Plätzchen und werden fündig in der Stadt des Wissens, genannt Clayton, gleich der Mirafloresschleusen und dem Panamakanal-Railway. Für Für die Jungs ein 5-Sterne-Platz. J Hoffentlich können wir diese Nacht wieder einmal etwas besser und am Morgen etwas länger schlafen. Die herrschende Hitze setzt uns allen langsam zu.

Der Termin, um Speedys Seitenwände zu befestigen, platzt. Ein bisschen haben wir’s ja bereits erwartet. Abgemachte Sachen klappen in Zentralamerika eigentlich nie auf den ersten Anlauf. Besser ist’s, man fragt, ob’s gleich geht. Aber eben, wir Schweizer….. Pura vida!

150214 Karneval Panama Stadt (3)

 

Comments are closed.