Welch‘ eine Bootsfahrt nach Bluefields!
Es ist 9.00 Uhr. Die Tickets sind gekauft. Nun warten wir eine Ewigkeit, bis alle Plätze im Boot verkauft sind und wir endlich starten können.
Ein Schiff für 20 Leute, vollbeladen mit Koffern und Kisten, 20 Erwachsenen und 7 Kindern. Und dann geht’s los! Wir sitzen in der hintersten Reihe und somit fast schon im Wasser. Der „Kapitän“ sitzt sicher zwei Meter höher als wir. Es geht los. Einmal Vollgas, bitte!
Ob das Schiff das bloss aushält? Wir sind auf der Hut, halten unsere Kinder im Falle eines „Schiffsbruches“ ganz fest. Die viel zu grossen Rettungswesten helfen wohl wenig.
Hier zwei Filme : El Rama Bluefields Trip 1 El Rama Bluefields Trip 2
Die erste Aufregung ist vorbei. Das Schiff rast. Ruhe kehrt ein. Die Landschaft entlang dem Rio Escondido ist faszinierend, von sattestem grün, dazwischen immer wieder Holzhütten, Schiffsstege und dann wieder Unmengen von Palmen, Bäumen und Büschen. Wahnsinn, diese wilde Urwaldlandschaft. Und die Menschen in ihren einfachen Hütten leben hier ohne Strom und ohne Strasse zur nächsten Ortschaft. Ihr einziges Fortbewegungsmittel ist das Schiff.
Jedoch in einem Jahr schon soll eine asphaltierte Strasse von El Rama nach Bluefields führen Wahnsinn. Welch‘ eine Umstellung für viele hier.
Wir werden langsamer, mitten im Nichts. Irgendetwas mit dem Motor. Der Schiffsfahrer klettert nach hinten und nimmt den Motor auseinander. Irgendwelche Kleinteile hält er in der Hand. Scheint auseinandergelottert zu sein. Keine Bange. In Zentralamerika findet sich immer einer, der alles zu reparieren weiss. So geht es nicht allzu lange und der Motor läuft wieder.
Rasant geht es weiter. Es beginnt zu regnen. Da das Schiff kein Dach hat, wird eine Blache über alle Köpfe gezogen. So bleiben wir alle einigermassen trocken. Film: El Rama Bluefields Trip 3
Nun haben wir’s fast geschafft. Einige verrostete Schiffe sind schon zu sehen. Noch ein paar Wellen, sodass wir in der hintersten Reihe auch sicher puddelnass sind und wir haben Bluefield erreicht.
Herrlich. Hier in Zentralamerika braucht man kein Bungiejumping für den Adrenalinkick. Das gehört einfach zum täglichen Leben. Adrenalin pur!!!
Im Hafen von Bluefields angekommen, zwängen wir uns entlang schmaler Gassen durch Schmutz und Wasserlachen. Wie froh sind wir, als wir unser Hotel erreichen und sich dieses als wahre Oase im Ort Bluefields erweist, sauber, ruhig und mit freundlichem Personal.
Am Nachmittag fahren wir mit dem Taxi ans andere Ende der Ortschaft, geniessen ein Mahl und spazieren im Anschluss die 6 Kilometer zum Hotel zurück. Nun haben wir fast die ganze Ortschaft gesehen und keinen zum Verweilen einladenden Fleck gefunden. Glücklicherweise fliegen wir morgen bereits ab nach Corn Island, wo uns hoffentlich schönes Wetter und Karibische Urlaubstimmung erwartet.